Der Boden - elementar wichtig


Üppige Magnolienpracht setzt grundsätzlich geeignete Bodenverhältnisse voraus.

Was wie eine Binsenweisheit daherkommt, verdient genauere Zuwendung

Hier in unserem leicht kalkhaltigen Taunus-Lehm sieht man überraschend häufig 'sieche' Tulpenmagnolien (M.xsoulangiana), mit vergreistem Wuchs und spärlicher, aufgehellter Belaubung. Meist handelt es sich dabei um jüngere Pflanzen.

Gern im Kollektiv mit Spierstrauch und Blutjohannisbeere zum Schnäppchenpreis beim Discounter erstanden, erfolgt die Pflanzung dann mit geringem Kraftaufwand. Während die beiden Erstgenannten ungehemmt zu wachsen beginnen, zeigt die Aristokratin chlorotische Bleiche und beschließt, erst einmal auf ihrer Ausgangsgröße zu verharren.

 

Die Gespräche mit unseren Kunden belegen: 

Nur an ganz wenigen Standorten genügt der kurze Griff zum Spaten und ein ballengroßes Loch (nämlich dort, wo der Boden natursauer ist). 

In der Regel kommen wir bei der Pflanzung einer Magnolie an Maßnahmen der Bodenvorbereitung, sprich: Bodenverbesserung, nicht vorbei. Erstaunlich ist, dass ältere Magnolien, deren Wurzeln weit über die Kronentraufe und ihre ursprüngliche Pflanzgrube hinaus in 'normalen', nicht verbesserten Gartenboden vordringen, dann auch überraschend gut mit schwierigen, suboptimalen Bodensituationen zurecht kommen.

 

Was bei Rhododendren mit speziell selektierten Wurzelstöcken angestrebt wird, findet auch in der Magnolienvermehrung Berücksichtigung, wenngleich noch nicht in so fundierter Form:

Die Bevorzugung besser kalkverträglicher Veredlungsunterlagen wie z.B. Magnolia kobus oder Magnolia xloebneri, trägt aktiv dazu bei, aufgepropfte Edelsorten auch bei 'nicht optimalen' Bodenbedingungen besser wachsen und gedeihen zu lassen.

Auch andere Arten und Sorten, wie Magnolia macrophylla, Magnolia grandiflora, kobus var. stellata und Magnolia acuminata zeigen in Kulturbedingungen eine bessere 'Kalkverträglichkeit'.

Dennoch gilt auch für diese: Magnolien benötigen zum bestmöglichen Anwachsen und Gedeihen ein leicht saures bis saures Bodenmilieu. 

 

Sichern wir den Jungpflanzen gerade während der ersten 5-6 Jahre eine OPTIMALE Nährstoffverfügbarkeit, so belohnen sie uns mit kräftigem Jahreszuwachs und rasch zunehmender Blütenbildung.

 

Unsere Pflanzanleitung ist auf dieses 'Ausgangssubstrat' ausgerichtet und in nahezu jedem Garten leicht umsetzbar.

Akademischer Kritik stellen wir uns gerne - wir möchten jedoch, daß die Pflanzung einer wertvollen Magnolie für jedermann beherrschbar bleibt, auch ohne 'Chemiebaukasten' und Messgeräte zur Nährstoffanalyse. Keep it simple!


Der ph-Wert

Der sogenannte 'pH-Wert' zeigt an, welches 'Milieu' in der heimischen Scholle regiert: Ein ph-Wert bis 6,9 definiert einen 'sauren Boden' (je niedriger der Wert, desto saurer ist der Boden).

 

Ein pH-Wert von 7 signalisiert einen 'neutralen' Boden.

Ein ph-Wert größer 7 zeigt einen 'alkalischen', sprich kalkhaltigen Boden an 

(je höher der Wert, desto kalkhaltiger ist der Boden).


Ideal für die Magnolienkultur ist ein ph-Wert zwischen 5,5 bis 6,8. 

Warum?

'Nährstoff-Verfügbarkeit' heißt hier das Zauberwort:

Im benannten pH-Wertebereich treffen Magnolienwurzeln auf den optimalen 'Mix' gelöster Nährstoffe, die sie leicht aufnehmen können.

Je höher der Kalkgehalt, desto schwieriger fällt den Wurzeln die Aufnahme essentieller Nährstoffe. Insbesondere Jungpflanzen mit noch kleinem Wurzelsystem zeigen dann rasch Mangelerscheinungen.

 

Magnolien kommen (ggf. mit entsprechender Bodenverbesserung) mit erstaunlich vielen Bodenstrukturen gut zurecht. Auf sandigen Böden gedeihen sie vorzüglich, sofern die Fähigkeit der Wasserspeicherung in den oberen Schichten gegeben ist oder zumindest verbessert wird. 

Probleme bereiten Tone, die im Wurzelbereich zu permanenter Staunässe führen. 

Hier müssen drainierende Maßnahmen getroffen werden.  Dagegen werden gelegentliche Überflutungen recht gut verkraftet, wie uns Magnolienfreunde von der Elbe bereits mehrfach berichteten.

 

Tiefgründig, humos und leicht sauer - so definieren wir unsere einfache Erfolgsformel, mit der wir hier seit mehr als 30 Jahren erfolgreich Magnolien kultivieren.

Und wie eingangs schon bemerkt - der Boden im Vordertaunus 'schenkt' uns gewiss nichts!

Bitte lesen mehr dazu bei der Pflanzanleitung.