Die gebürtige Nordamerikanerin weiß in jeder Hinsicht zu beeindrucken.
Wir kennen sie wohl mehrheitlich von Begegnungen südlich des Alpenkammes bis hinunter zu mediterranen Gestaden, wo sie, klimatisch bevorzugt, vor allem an den malerischen Ufern der norditalienischen Seen zum gartenfüllenden Gesamtereignis heranwachsen kann.
Aber natürlich auch aus den natürlichen Verbreitungsgebieten in den USA, wo ihr in den Staaten Mississippi und Louisiana zudem den Rang der 'State Flower' zukommt.
Vom frühen Sommer bis in den späten August hinein, manchmal sogar noch im milden September, schmückt sie ihre opulente, immergrüne Laubkulisse mit weißen Schalenblüten in beeindruckender Größe und Zahl.
Sie fordern uns zum Hineinriechen auf (achten Sie auf Bienen in den Blüten!) und belohnen uns mit sinnlich-intensiven Zitrus-Düften, häufig mit Untertönen feiner Seife.
Einen solch exotisch wirkenden, immergrünen Blütenbaum - bei uns von 'Erst-Entdeckern' durchweg als 'Gummibaum' betitelt - in den winterkalten deutschen Garten zu integrieren, ist auch bis heute immer etwas Besonderes. Und -soviel sei verraten - wird es auch bleiben!
Vorrangig in Nordamerika bemühen sich Züchter und Liebhaber seit Jahrzehnten darum, durch Auslese und Kreuzung immer robustere, winterhärtere Formen zu finden, die auch den Wintern in weiter nördlich gelegenen Bundesstaaten erfolgreich trotzen.
Speziell Wuchsformen mit besonderem Habitus (säulenförmig schmal, strauchartig) finden immer mehr Beachtung, hat man doch erkannt, dass die Anzahl kleiner Gartenflächen stetig wächst und die baumförmig wachsenden Sorten auch bei uns 6-8m hoch werden können.
Ob es aktuell schon mehr als 150 beschriebene Grandiflora-Selektionen gibt, weiß kaum jemand genau zu beziffern.
Die Allermeisten bleiben wohl auch eher botanische Fußnoten und sind selbst für gewiefte Kenner mitunter schwer voneinander zu unterscheiden.
Von den Bemühungen um einen bessere Winterhärte können wir hier in Deutschland bereits profitieren:
Die Zahl wirklich 'robuster' Grandiflora-Selektionen steigt -wenn auch langsam- so doch beständig an. Gleichsam zeigen sie -auch bei suboptimalem Klima- ein ansprechendes Blühverhalten.
Bis solche Neuheiten allerdings in größeren Stückzahlen und regelmäßig zur Verfügung stehen, vergehen in der Regel etliche Jahre.
Zweifellos ist dies immer ein guter Grund, rasch zu entscheiden, wenn sich für Sie Angebotsfenster für seltene Grandiflora-Sorten öffnet! Oder wie ein englischer Magnolienbuch-Autor riet: 'If you spot one - buy it!"
Es kann mitunter lange dauern, bestimmte Sorten in vergleichbarer Größe und Qualität wieder zu finden.
Die südeuropäische 'grüne Industrie' flutet unsere Märkte vorrangig noch immer mit der Massensorte 'Galissionere', die nördlich der Alpen, vor allem in kühleren Regionen, aktuell nicht zu den wirklich empfehlenswerten Grandifloras gehört. Nach mehr als 25 Jahren Erfahrung mit ihr im eigenen Garten, bieten sie erst gar nicht an. Wir bitten um Verständnis.
Sieht Sie bei Kauf und Pflanzung meist tadellos aus (kein Wunder - sie kommt direkt aus einem idealen Klima!), verändert sich ihr Kronen-Habitus hier nördlich der Alpen mit den Jahren meist nicht zum Vorteil und die Pflanzen werden -im direkten Vergleich- vielerorts blühfaul und zeigen eine schüttere Krone.
Besonders auf der Hut sein sollte man vor dem lapidaren Angebot 'Magnolia grandiflora' - häufig eine Resterampe oder der Versuch, Sämlinge preisintensiv zu verkaufen.
Wer kälter als in der Winterhärte-Zone 7b lebt bzw. nicht 10 -15 Jahre auf eine Erstblüte warten möchte, sollte entsprechende Offerten tunlichst meiden und nach definierten Sorten Ausschau halten. Es lohnt sich!
Wir bei Lunaplant arbeiten seit Jahren mit verantwortungsvollen Produzenten zusammen, die uns Sortenechtheit gewährleisten, die wir als echten Mehrwert dann an Sie, unsere Kunden, weitergeben.
Aufgrund der 'Ähnlichkeit' im Erscheinungsbild zahlreicher Grandiflora-Sorten bedarf es nicht nur guter botanischer Kenntnisse sondern auch einer entsprechenden Arbeitsethik, die Vermehrung so straff zu organisieren und zu kontrollieren, damit Verwechslungen auszuschließen sind.
Hier in Westeuropa sind vor allem die Grandiflora-Sorten 'Treyve', 'Victoria' und 'Edith Bogue' von 'Plagiatspflanzen' bedroht, die -falsch etikettiert- zum Zwecke schneller Geschäfte in die Märkte gedrückt werden. Eine bedauernswerte Realität.
Durch langjährigen, intensiven Austausch mit Magnolienfreunden in der Winterhärtezone 6 haben wir recht viel über die Robustheit vieler Sorten gelernt und sind immer wieder positiv überrascht, dennoch wollen wir unsere eher konservative Empfehlung nicht leichtfertig über Bord werfen:
Wer Genuss ohne Reue erleben will, sollte mit seinem Garten zumindest in der Winterhärtezone 7a verortet sein, geht es hinunter in Zone 6, ist immer noch viel möglich, jedoch sind Wintereffekte häufiger und müssen erwartet werden.
Einzige Ausnahme bilden in diesen Regionen die immergrünen Sorten 'Maryland' und 'Freeman', die ihre überragende Winterhärte der Tatsache verdanken, dass es Hybriden sind - Kreuzungen zwischen Magnolia grandiflora und der ebenfalls nordamerikanischen Wildart Magnolia virginiana. Im Erscheinungsbild wirken sie wie eine Grandiflora!
Bereits ab Zone 7a, sind kleinklimatische Faktoren bei der Standortwahl VORRANGIG für den langfristigen Kulturerfolg ohne Reue.
Heiße, vollsonnige Plätze für eine maximale Holzausreife im Herbst und Schutz vor exponierten windigen Ost-/West-Achsen sollte man immer mit bedenken, bevor es ans Pflanzen geht.
Bleiben Sie skeptisch bei gern verbreiteten Superlativen wie 'hat schon Hurricanes und minus 30°C somewhere in the USA überlebt' u.ä.
Denn was in einem Chicago-Backyard vielleicht überlebte (...in welchem Zustand auch immer sei einmal dahingestellt), macht in der Oberpfalz oder am Rande des Erzgebirges schließlich doch rasch eine finale Grätsche. Auch Berichte über kältebedingt 'laubabwerfende' Grandifloras als Königsweg durch unsägliche Winterkälte ist kein Erfolgsmodell zum Nacheifern.
Immer gut zu wissen: Die Winterverläufe in Westeuropa mit ihren langen bedrohlichen Spätfrostphasen z.T. bis in den Main hinein, sind verschieden zu den Wintern in den Herkunftsgebieten von Magnolia grandiflora.
Unseren Sommern fehlt zudem die hohe Luftfeuchte und bei der jährlichen Niederschlagsmenge müssen diese Pflanzen hier meist mit der Hälfte dessen, was sie in der Heimat gewohnt sind, vorliebnehmen. Fehlende Sommerhitze und zu geringe Luftfeuchte/Bodenfeuchtigkeit sind auch mithin ausschlaggebende Gründe, weshalb die Grandifloras bei uns deutlich kleiner bleiben. Und mit scharfem Blick auf die Größe des eigenen Gartens muss dies wirklich kein Nachteil sein...
Man sollte sich immer ehrlich hinterfragen, wieviel permanente Winterschutz- Rettungs- und Pflegearbeit es maximal sein soll, um das Überleben eines klimatischen 'Exoten' in einem viel zu kalten Garten zu gewährleisten.
Kommt schon beim Gedanken daran wenig Freude auf - planen Sie für diesen Standort besser eine andere Magnolie, es gibt winterharte Alternativen in Hülle und Fülle - aber eben laubabwerfend.
Wer jetzt noch immer einen geeigneten Standort im heimischen Grün vor seinem geistigen Auge hat, der sollte auf jeden Fall das Wagnis eingehen und sich diese majestätische Magnolie in den Garten holen, wo sie sofort subtropischen Charm entfaltet und ganzjährig unsere Blicke einfängt.
Haben Sie das Thema 'Winterhärte' und 'Standort' verantwortungsbewusst abgearbeitet, erwartet Sie eine 'robuste' Spezies, die auch mit suboptimalen Böden besser klar kommt als viele laubabwerfende Magnolien und -nach vollständiger Etablierung- auch temporäre Trockenheit erstaunlich gut wegsteckt.
Die Temperaturen der bisherigen 'Hitzesommer' machen ihr nichts aus, im Gegenteil profitiert sie von hohen Sommertemperaturen.
Dies sollte aber nicht als Freibrief für Gießfaule missverstanden werden - ihr volles Potenzial rufen die Schönheiten dann ab, wenn Ihnen während der Vegetationsperiode von März bis August ausreichend Bodenfeuchtigkeit zur Verfügung steht. Vergisst man es dennoch einmal, reagieren Sie jedoch nicht so rasch wie die laubabwerfende Verwandtschaft.
Zudem lassen sich Grandifloras hervorragend schneiden (Ende März ist hierfür der Zeitpunkt) und kommen an den Schnittstellen dann mehr- bis vieltriebig zurück, selbst aus altem Holz.
Wir beobachten hier ein vergleichbares Regenerationsvermögen wie bei den Eiben!
Somit können wir schütteren Kronen und einem 'Gagelwuchs' wirksam entgegen wirken und die Pflanzen auch im deutschen Klima 'blickdicht' bekommen und halten, so, wie wir das von den opulenten Laubgebirgen der Alpensüdseite her kennen.
Weiterer Vorteil: Auch Grandiflora-Sorten, die von Natur aus gerne in die Breite wachsen wie z.B. die sehr gut winterharte 'Edith Bogue' kann man durch regelmäßigen, gezielten Schnitt mit 'schmalerer' Krone kultivieren, OHNE dass dies einem natürlichen Erscheinungsbild abträglich wäre.
Und last but not least: Auf diese Weise lassen sich starkwüchsige 'Wunschsorten' auch durchaus auf kleinerer Fläche ziehen, ohne dass den Pflanzen der optische Makel einer 'Hecke' anhaften würde.
Die Schnittstellen bleiben unsichtbar - sie sind durch das immergrüne Laub ganzjährig bedeckt !
Nicht vergessen: Grandifloras entwickeln Ihre Blüten immer am letztjährigen, d.h. zweijährigen Holz!
Würde man nun Ende März konsequent den kompletten Jahreszuwachs einkürzen - um eine noch dichtere Verzweigung zu erzielen, so schwindet damit auch die Perspektive auf Blüten im aktuellen Sommer!
Besser ist ein 'kluger Blick' auf Ihren Baum und jährlich nur eine partielle Rücknahme von Zweigen.
Damit regen Sie gezielt einen dichteren Wuchs an und müssen dennoch nicht auf opulente Blütenpracht verzichten!
Regelmäßige Herzinfakt-Gefahr für Grandiflora-Einsteiger entsteht im späten April und Mai, wenn sich die Pflanzen -vollkommen artgerecht- von ihrem ältesten Laub trennen.
Das wird sukzessive hellgrün und gelb und verleiht der Exotin für wenige Wochen ein durchaus rattiges Antlitz, vor allem, wenn in warmen Lagen parallel schon der Neuaustrieb eingesetzt hat.
Sobald die Pflanze das zu trennende Blatt von ihrem 'Versorgungssystem' abgekoppelt hat, profitiert dieses Grün auch nicht mehr von der pflanzeneigenen Immunabwehr: Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell dann Pilze und Bakterien die ungeschützten Alt-Blätter befallen und ihnen bereits vor dem Abwerfen ein 'krankes Äußeres' verpassen.
Wenn man es anders ausdrücken möchte: Hier beginnt die Kompostierung des alten Laubes schon am Baum.
Es ist völlig unnötig, hier nach Chemie-Einsatz zu rufen, denn das verbleibende Laub ist qietschgesund!
Jährlich erreichen uns Anrufe, die mit belegter Stimme vom heran nahenden Exitus des gehegten immergrünen Prachtstücks berichten und auf Sofortmaßnahmen hoffen.
Die gibt es tatsächlich : Einfach ab und zu kräftig schütteln, dann ist das alte Laub schneller unten!
Und bei noch kleine Exemplaren - wenn man es nicht mehr sehen will - einfach abpflücken!
Darum merke: Der Grandiflora-Herbst findet bei uns im späten FRÜHLING statt!
Wir bemühen uns ständig, die Quote 'stecklingsvermehrter' Angebotspflanzen innerhalb der Grandifloras zu erhöhen. Diese sog. 'wurzelechten' Vermehrungen sind sehr wüchsig und zeigen die sortentypische Winterhärte nicht nur im oberirdischen Bereich, sondern auch im Wurzelkörper.
Allerdings ist diese Form der Grandiflora-Vermehrung deutlich anspruchsvoller und verlangt einen höheren Technikeinsatz.
Bei der (vergleichsweise einfachen Vermehrungsform) Veredlung von Magnolia grandiflora kann es passieren, dass eine sehr winterharte Sorte auf einen frostempfindlichen Wurzelstock, sprich 'Unterlage' gepropft wird.
Im Handel stammen preiswerte 'Unterlagen' für die Veredlung häufig aus sehr warmen Regionen (Südkorea, Südchina, Mittelmeer-Raum).
Man sieht es den fertigen Pflanzen nicht an, aber versagt dann in strengen Wintern der unterirdische Teil der 'Veredlungs-Einheit', sprich erfriert die Wurzel, zieht man durchaus schnell falsche Schlüsse und beklagt die unzureichende Winterhärte der 'Edelsorte'.
Guten Erfolg zeigt auch die Veredlung auf Magnolia kobus. Der 'laubabwerfende' Wurzelstock signalisiert der Edelsorte einen rechtzeitigen Triebabschluss und eine frühere Vorbereitung auf den Winter.
Zahlreiche Bäume im wunderbaren Grandiflora-Hain des Arboretum 'Het Leen', Belgien, wurden seinerzeit auf Magnolia kobus veredelt und sind zu prächtigen Bäume herangewachsen.
Für die Gartenkultur der Magnolia grandiflora in kühleren Lagen sind wurzelechte Pflanzen besonders empfehlenswert. Ab Zone 7b sind auch Veredlungen auf Grandiflora-Unterlagen ohne jedes Problem möglich.
Mit der von Natur aus breit säulenförmig wachsenden, sehr gut winterharten Magnolia grandiflora 'Alta' steht uns für die Gartengestaltung seit ein paar Jahren ein wundervoll vertikal strukturierendes, immergrünes Blütengehölz zur Verfügung, das mit seinem rhododendronartig-schmalen Laub verzaubert.
An klimatisch weniger begünstigten Standorten bildet die 4-5m hoch wachsenden 'Alta' eine spannende Alternative bei geplanter Verwendung schmaler Mittelmeer-Zypressen, vor allem in schneereichen Lagen. Der mediterrane Charakter bleibt auf jeden Fall erhalten!
Ihre arttypischen, duftend weißen Blüten erscheinen bei vollsonniger Lage bis in den September hinein! 'Alta' ist in allem sehr genügsam und kommt mit temporärer Trockenheit sehr gut zurecht.
Höchstens strauchförmig entwickelt sich die seltene, dichtbuschige 'Galissionere Nana', nicht zu verwechseln mit der bekannten Massensorte 'Galissionere', die wir nicht empfehlen. Das lateinische 'Nana' (=klein) macht den Unterschied im Namen, die Pflanzen selbst könnten verschiedener nicht sein!
Manche Grandiflora-Sorten stehen bei niedriger Sonne -auch außerhalb der Blütezeit- ganzjährig 'in Flammen':
Ein farbiger, samtartiger Verdunstungsschutz auf der Blattunterseite und in Bereichen der jungen Triebe, das sog. 'Indumentum' sorgt dann für mystisch schöne Lichteffekte.
Hier sind Sorten wie 'Blanchard', 'Ferruginea', 'Brown Velvet', 'Kay Parris', 'Galissionere Nana' oder auch die bezaubernde 'November Fox' besonders zu empfehlen.
Auf der Pirsch:
In den letzten Jahren haben wir von eigenen Reisen innerhalb Europas Vermehrungsmaterial besonders beeindruckender Grandiflora-Bäume mitgebracht und vermehren sie in kleinen Stückzahlen für Liebhaber. Sie stammen aktuell aus Paris ('Montmartre'), Südistrien/Opatija, dem Parco Ciani am Lago die Lugano (CH) sowie dem botanischen Garten in Freiburg/Breisgau. Wer zu den Herkunfts-Orten eine besondere Beziehung hegt, wird mit diesen Selektionen viel Freude haben, wobei die Sorte 'Freiburg Botanic Garden' aufgrund der Nachfrage bereits in unserem regulären Angebot zu finden ist.